Dieses Jahr war der Faschingskostümwunsch des Zwerges praktischerweise auch Halloween-tauglich. Nun kann er es also ein zweites Mal anziehen und freut sich schon tierisch drauf. Es liegt momentan bei uns in der Kinderzimmerschublade und wird regelmäßig hervorgeholt. Damit man es nachnähen kann, hier ein kleines Tutorial:
Als Stoff habe ich schwarzen und grauen Baumwollnicky genommen. Als Schnitt habe ich mir den Shortsoverall aus der Ottobre 3/2013 genommen (Schnitt 28 "Owl Tree") und die Arme und Beine mit Hilfe eines anderen Schnittes verlängert. Die Kapuze ist von Schnabelinas Jawepu. Wer sich bei Schnabelina einfach den Jumpsuitschnitt holt oder bereits ein anderes Schnittmuster besitzt, kann sich die Stückelei sparen.
Als Stoff habe ich schwarzen und grauen Baumwollnicky genommen. Als Schnitt habe ich mir den Shortsoverall aus der Ottobre 3/2013 genommen (Schnitt 28 "Owl Tree") und die Arme und Beine mit Hilfe eines anderen Schnittes verlängert. Die Kapuze ist von Schnabelinas Jawepu. Wer sich bei Schnabelina einfach den Jumpsuitschnitt holt oder bereits ein anderes Schnittmuster besitzt, kann sich die Stückelei sparen.
Ich gehe davon aus, dass der Jumpsuit an sich kein Nähproblem darstellt, daher erkläre ich nur, wie daraus eine Fledermaus werden kann. Ihr näht also den Jumpsuit bis auf die Kapuze soweit zusammen, dass ihr ihn flach vor euch ausbreiten könnt. In etwa so:
Links ist das Rückenteil, rechts das Vorderteil noch ohne Reißverschluss. Bevor ihr nun die Ärmel- und die Seitennaht in einem Zug schließt, müsst ihr noch die Flügel vorbereiten. Dafür habe ich einen alten Regenschirm geupcycled. Ihr trennt alle Fäden, die den Stoff am Gerüst festhalten vorsichtig auf und habt dann so was:
Den Stoffkreis schneidet ihr einfach in der Mitte durch. Auf keinen Fall bügeln! Ich habe für meine Flügel den ganzen Halbkreis verwendet, im Nachhinein glaube ich, es ist besser wenigstens ein Segment abzuschneiden (also pro Flügel nur drei Segmente). Um das Ganze jetzt noch flügliger aussehen zu lassen, kann man jedes Segment nochmal teilen. Dafür einfach die vorhandenen Nähte links auf links legen und die entstandene Bruchkante nähfüßchenbreit absteppen. So entstehen neue Rippen.
Das legt ihr jetzt zwischen Vorder- und Rückenteil. Rollt es ein Bisschen zusammen und steckt es fest, damit ihr nicht ausversehen beim Nähen der Seitennaht den falschen Teil des Flügels mitfasst. Ich habe die Mitte des Flügels etwas unterhalb der Achsel angesetzt, so dass zu den Ärmel- und Beinsäumen etwa 5 cm blieben. Wenn man nicht den ganzen Halbkreis nimmt, ist es vermutlich besser, die Mitte direkt beim Ärmelansatz zu platzieren. Achtet nur darauf, dass ihr an den Armen und Beinen noch genug Stoff für den Saum überstehen habt (etwa 5 cm). Das Ergebnis sieht nun ungefähr so aus:
Nun zur Kapuze. ihr braucht für meine Ohrenvariante unbedingt eine Kapuze aus drei Teilen, also zwei Seitenteile und ein Mittelteil, da die Ohren in den beiden Nähten mitgefasst werden. Macht euch eine Schablone mit der gewünschten Größe und Form. Damit schneidet ihr aus eurem Hauptstoff zwei Teile zu. Lasst dabei eine Nahtzugabe von 1-1,5 cm. Aus dem Kontraststoff werden ebenfalls zwei Teile zugeschnitten, aber nur mit der Nahtzugabe an der unteren Kante.
Nun werden jeweils einmal Haupt- und Kontraststoff an einer Bogenkante rechts auf rechst gesteckt und genäht. Dabei reicht der Kontraststoff nicht bis zur Spitze des Hauptstoffes.
Nun wird die andere Seite genauso gesteckt und genäht. Dabei oben an der Spitze den Hauptstoff so falten, dass siech eine durchgehende Naht bis oben ergibt.
Das Ohr wenden und die Spitze ein Bisschen ausformen. Dadurch, dass der Hauptstoff größer zugeschnitten war, ist er nun auch als Kante vorne zu sehen. Sieht doch schon wie Ohren aus, oder?
Nun kommen wir zur Standfestigkeit. Man nehme ein Stabiles Stück Plastikfolie. Ich habe einen alten Dokumentensammler recycled. Dazu habe ich mit der Schablone etwa 4 cm über dem Rand die Umrisse angezeichnet. Meine Folie war dabei gleich in doppelter Lage und dadurch noch stabiler. So als Richtwert: das ausgeschnittene Ohr sollte, wenn man es an der unteren Kante anfässt, nicht der Schwerkraft nachgeben und schön steif sein (es sei denn man möchte Schlappohren).
Ohje...Dadurch, dass ich meistens abends nähe, wenn die Kinder schlafen, sind die Fotos katastrophal... Meine einzige Lichtquelle ist die Schreibtischlampe neben der Nähmaschine (;__;)
Die fertig zugeschnittene Folie wird in die Ohren geschoben. Damit sie nicht mehr verrutschen kann, wird sie im Nahtschatten festgesteppt, d. h., dass man genau auf der schon vorhandenen Naht näht, also zischen Haupt- und Kontraststoff einmal ringsherum.
Die so vorbereiteten Ohren werden nun in der passenden Position beim Nähen der Kapuze mitgefasst. Damit sie später gut auf dem Kopf sitzen, müsst ihr die innen überstehenden 4 cm jeweils nach unten umknicken. Damit sich die Folie nicht zurückfaltet, sollte sie auf dem Außenstoff der Kapuze festgesteppt werden. Spitze Kanten etwas abrunden, damit nichts piekst.
Weil mir das Ergebnis optisch noch nicht so gefallen hat und ich zu faul zum Säumen der Kapuze war, habe ich noch ein Kapuzenfutter genäht. Die vordere Kante habe ich dann im Abstand von 2 cm abgesteppt, um ein Gummiband einziehen zu können. Das Gummi ist nötig, damit die Kapuze nicht durch das Gewicht der Ohren verrutscht. Die Arm- und Beinsäume habe ich ebenfalls mit einem Gummizug versehen.
So, Endspurt. Kapuze an den Overall nähen. Meine hat natürlich aufgrund der verschiedenen Schnittmuster nicht an den Halsausschnitt gepasst. Ich habe sie einfach, ausgehend von der hinteren Mitte, soweit um den Halsausschnitt gelegt wie es ging und die restliche Nahtzugabe dann einfach umgeklappt und festgesteppt wie beim Säumen.
Reißverschluss einnähen und fertig!